Arnold Taads hatte zumindest eine Sinneswahrnehmung für ihn geeicht. Alle anderen verschwanden unwiderruflich in späteren Schichten seiner Erinnerung, vermischt, verderbt, ebenso wie seine Hand, welche die Brust streichelte, die ersten toten Augen zudrückte, seine Erinnerung, die ihn selbst und auch diese eine, erste Brust verraten hatte, indem sie älter wurde, sich verformte, die ersten Altersflecken zeigte und verdickte Adern bekam, eine verderbte, zugrunde gerichtete, erfahrene fünfundvierzigjährige Hand, ein früher Vorbote des Todes, in dem sich die frühere, schmalere, hellere und behutsamere Hand unerkennbar, unauffindbar aufgelöst hatte, während er sie noch immer „meine Hand“ nannte, was er auch weiterhin tun würde, bis eine späterem lebende Hand sie ihm tot auf die Brust legte …

Cees Nooteboom (Rituale)