So gib mir auch die Zeiten wieder,
Da ich noch selbst im Werden war,
Da sich ein Quell gedrängter Lieder
Ununterbrochen selbst gebar,
Da Nebel mir die Welt verhüllten,
Die Knospe Wunder noch versprach,
Da ich die tausend Blumen brach,
Die alle Täler reichlich füllten.
Ich hatte nichts und doch genug:
Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug.
Gib ungebändigt jene Triebe,
Das tiefe, schmerzenvolle Glück,
Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,
Gib meine Jugend mir zurück!
 
Faust (Johann Wolfgang von Goethe)

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Es war einmal eine große Stadt, in der lebten zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen. [...]. Die Stadt bestand aus zwei Hälften. Die eine lag nach Osten hin, die andere nach Westen. [...]. Zwischen Ost und West aber war eine Grenze, viel Gerede und viel Feindseligkeit. Die Stadt hieß Berlin. Durch die geteilte Stadt floss ein Fluss. Er floss im Südosten in die Stadt hinein und im Nordwesten wieder heraus. Der Fluss hieß Spree und an seinen Ufern gab es viel Grün, aber auch Fabriken und Häuser. Und da der Fluss mitten durch die Stadt hindurchfloss, war auch er zweigeteilt.

Die Flaschenpost (Klaus Kordon)